Die direkt wirkende und die reflektorisch wirkende Massage
Es gibt zwei verschiedene Grundarten der Massage. Die direkt wirkende und zugleich klassische Form der Massage behandelt exakt jene Stelle, die der Masseur mechanisch bearbeitet. Diese Methode ist wissenschaftlich anerkannt und zeigt ihre Wirkung zum Beispiel bei Muskelverspannungen, wobei auch die Lymphdrainage eine direkte Form der Massage ist.
Die andere Variante der Massage basiert auf der Annahme, man könne mit Hilfe der Stimulation bestimmter Körperareale auch organbedingte Leiden beheben.
Diesbezüglich bedient man sich der so genannten Reflexbögen. Bei dieser Methode wird das erkrankte Körperteil nicht direkt behandelt, weshalb man auch von einer reflektorischen Wirkung spricht. Diese indirekten Massagen müssen vom Patienten zumeist selbst bezahlt werden, da viele gesetzliche Krankenkassen hierfür nicht aufkommen.
Zu den auf der reflektorischen Wirkung beruhenden Massagearten gehören unter anderem die Akupressur, die Reflexzonenmassage der Fußsohlen und Hände, die Schröpfkopfmassage, das Watsu sowie die Thai-Massage.
Die klassische Massage
Die klassische Massage ist eine weltweit anerkannte Heilmethode, die von Krankengymnasten, Ärzten und Masseuren praktiziert wird. Mit Hilfe der klassischen Massage, die oft auch als schwedische Massage bezeichnet wird, werden in erster Linie Muskelverhärtungen, Verspannungen, Wirbelsäulen-Syndrome, posttraumatische Veränderungen sowie Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates behandelt.
In der klassischen Massage werden fünf verschiedene Handgriffe angewandt. Der wohl angenehmste Part einer solchen Massage ist das Effleurage, das Streichen, das insbesondere vor und nach der eigentlichen Behandlung angewandt wird, zum Beispiel um das Öl auf der Haut zu verstreichen, den Patienten an das Massieren zu gewöhnen oder die gestresste Muskulatur am Ende der Massage zu beruhigen.
Unter einer Petrissage versteht man hingegen das Walken und Durchkneten der betroffenen Körperteile. Diesbezüglich wird die Muskulatur samt der Haut entweder mit der ganzen Hand oder aber auch nur zwischen Mittelfinger, Zeigefinger und Daumen geknetet und gewalkt. Bei der Walkung wird ein gezielter Druck auf den Muskel sowie auf den darunter liegenden Knochen ausgeübt. Durch diese Maßnahme wird die Verblutung verbessert und Verspannungen gelöst.
Bei der Friktion wird die Muskulatur mit Hilfe der Handballen oder der Fingerspitzen in kleinen, kreisenden Bewegungen massiert. Diese Methode hilft bei Muskelverhärtungen und Verspannungen. Hierbei handelt es sich um eine sehr massive Art der Massage, die unter Umständen auch ein wenig schmerzhaft sein kann.
Die Klopfung wird hingegen als Tapotement bezeichnet. Bei der Klopfung schlägt der Masseur mit der flachen Hand, den Fingern oder der Handkante auf das zu behandelnde Körperteil. Dadurch wird die periphere Durchblutung gefördert und der Tonus der Muskulatur verändert. Eine Klopfmassage dient auch dazu, etwaig vorhandenen Schleim in der Lunge zu lösen. Hierbei schlägt der Masseur mit der Hohlhand genau dorthin, wo sich die Lunge befindet.
Die letzte der fünf Massagemethoden ist die Vibration. Der Masseur erzeugt die Vibrationen durch ein Zittern der Muskeln. Dazu werden die flache Hand oder die Fingerspitzen auf das betreffende Körperteil aufgelegt. Die Wirkung des Muskelzitterns kann unter Umständen sogar tiefer gelegene Organe oder Gewebe erreichen. Die krampflösende Vibration wird allgemein als lockernd und angenehm empfunden.